Lausitzer Rundschau vom 07. Mai 2008 – Lokalausgabe Luckau / Dahme

Wenn der Tambourmajor den Stab hebt Kinder der Spielmannszüge in Dahme und Elsterwerda üben gemeinsam Trainingsatmosphäre herrscht in der Sporthalle der Dahmer Grundschule. Da vorne steht der Stabführer, zu ihm wird hingeschaut, ruft Silke Noack den Mädchen und Jungen zu. Die erste Reihe stellt sich gerade auf, gibt die musikalische Leiterin die nächste Anweisung. Vier Tage lang bereiten sich die Mitglieder der Spielmannszüge TSV Empor& Dahme und aus Elsterwerda auf ihren nächsten Wettbewerb vor: die

Landesmeisterschaft der Spielmannszüge im Juni.

 

VON BIRGIT KEILBACH

Den Höhepunkt zum Abschluss des Trainingslagers bildet die Teilnahme an der Musikschau regionaler Spielmannszüge in Senftenberg Solche Treffen mit anderen Spielmannszügen und das gemeinsame Musizieren sind besonders reizvoll, sagt Christiane Peisker. Die 16-Jährige spielt seit acht Jahren als Trommlerin im Klangkörper mit und schwingt inzwischen auch den Tambourstab. Während der Trainingstage in der Turnhalle gibt sie den 13 Nachwuchsmusikern den Takt vor und führt die Formation auf geraden Wegen mit rechtwinkligen Richtungsänderungen an. Jede Bewegung, die sie mit dem Tambourstab ausführt hat eine Bedeutung, erkennbar an den Handlungen, die von den Spielleuten in der Formation ausgeführt werden. So stehen sie plötzlich kerzengerade, nehmen aufs Stabkommando die Instrumente auf, beginnen zu spielen und laufen im Gleich-schritt los. Die exakte Ausführung der Kommandos wird von den Wertungsrichtern ebenso bewertet wie das noten gerechte Spiel und die Einhaltung der Marschformation in der Bewegung, weiß Silke Noack. Bei den Landesmeisterschaften im Jahr 2006 sind wir mit dem unserem Nachwuchs Dritter geworden und wollen auch diesmal wieder einen Medaillenplatz erreichen, sagt die musikalische Leiterin des aus zwei Ensembles zusammengestellten Klangkörpers. Die Dahmenser stellten die Trommler und aus Elsterwerda kämen die meisten der Flötisten. Seit dem Jahr 2000 sei der Spielmannszug in Dahme neu aufgebaut worden und setze die über 80-jährige Tradition in der Flämingstadt fort. 1995 habe ich in Elsterwerda den Spielmannszug neu aufgebaut, dafür gab es damals eine ABM-Stelle, blickt Silke Noack auf die Anfänge dort. Zweimal in der Woche fährt die Cottbuserin zu den Übungsstunden mit ihren Schützlingen, mittwochs nach Elsterwerda und freitags nach Dahme. Die kontinuierliche Arbeit trage allmählich Früchte. So macht die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen auch wieder Spaß, weil zu spüren ist, dass es vorwärts geht, erzählt Silke Noack, die beruflich im Gartenbau arbeitet. Seit Schuljahresbeginn gehören der neunjährige Benjamin Fraude und seine Cousine Denise Kümmel aus Elsterwerda zum Spielmannszug. Beide spielen Querflöte. Erst haben wir das Pusten geübt, dann die Noten gelernt und kleine Lieder einstudiert, erzählt die zehnjährige Denise. Sie haben sehr schnell gelernt und fleißig zu Hause geübt, darum dürfen sie sich jetzt mit auf den Wettbewerb vorbereiten, lobt Silke Noack ihre Schüler. Voraussetzung dafür sei, dass sie drei Auftrittslieder beherrschen. Dafür haben wir eine Urkunde bekommen, erzählt Benjamin. Seit Februar ist auch ihr gemeinsamer Freund Tom Liebig beim Spielmannszug dabei. Das Training macht Spaß, auch wenn ich die Lieder noch nicht alle kann, sagt der Zwölfjährige. Seit drei Jahren spielt Jennifer Baumgart im Ensemble eine der Querflöten. Jede Woche kommt sie aus Forst nach Cottbus und fährt mit Silke Noack gemeinsam zu den Übungsstunden. Mir gefällt die Musik. Es macht einfach Spaß, mit den anderen zu musizieren, begründet sie ihr Interesse am Spielmannszug. Auch Nick Köpke aus Illmersdorf möchte die Gemeinschaft nicht missen. Vor vier Jahren habe ich erst die Trommel zu spielen gelernt, dann kamen Pauke und Becken dazu, erzählt der 13-Jährige. Er müsse beim Wettbewerb besonders auf die Lautstärke achten, das sei eine seiner Erfahrungen aus vergangenen Wettbewerben.

 

 

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